Rene Müller-Ferchland stellt in der EAB seinen neuesten Roman "Weiße Hunde" vor.
Annerose ist Ende fünfzig, allein und nicht einmal mehr traurig. Sie scheint einfach mit allem abgeschlossen zu haben – mit ihrer Vergangenheit und mit der Gegenwart. Da taucht die junge Celine auf, berührt sie an der Schulter und löst etwas in der erkalteten Annerose aus. Sie beginnt ihr zu erzählen, dass sie einmal ein Kind gehabt hat – mit ihrer Jugendliebe Jakob und dass ihr das Kind kurz nach der Geburt von der Jugendhilfe in der DDR weggenommen wurde. Sie meint, dieses Kind sei „in diesem Land“ geblieben, „das es ja nun nicht mehr gibt.“ Celine macht sich heimlich auf die Suche nach Jakob und spürt ihn auf. Die alte Geschichte beginnt plötzlich wieder lebendig zu werden. Jakob ist entschlossen, das Kind wiederzufinden und versucht seine „Anni“ ebenfalls davon zu überzeugen. Bald flackern sogar die Gefühle ihrer Jugend wieder auf. Aber hat Annerose die Kraft, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen und sich dem Leben wieder zu öffnen?
35 Jahre nach der Deutschen Einheit widmet sich René Müller-Ferchland in seinem neuesten Roman „Weiße Hunde“ (Jaron Verlag) dem Thema Zwangsadoption in der DDR . Gefördert wird die Publikation von der Stiftung Mitteldeutscher Kulturrat.
Müller-Ferchland wurde 1984 in Magdeburg geboren und studierte Neuere deutsche Literaturwissenschaft (M.A.) in Erfurt. Er ist stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Verbandes deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller, Landesverband Thüringen. Bisher erschienen "Alle Wasser Stein" (2019) und "Niemanns Kinder" (2021). Soeben wurde er mit einem Literatur-Arbeitsstipendium der Kulturstiftung Thüringen ausgezeichnet.
Veranstaltungsort
Ernst-Abbe-Bücherei Jena
Engelplatz 2
07743 Jena
Veranstalter
Ernst-Abbe-Bücherei Jena